Intertraffic Webinar “Moduswechseln in der Post-Corona-Zeit”

Veröffentlicht von admin am

Online, 21. April 2020

FGVT bleibt vernetzt und besucht virtuelle Veranstaltungen, bzw. Intertraffic Webinar “Moduswechseln in der Post-Corona-Zeit”. Intertraffic ist eine globale Plattform für Verkehrs- und Transportsbereich, deren Mission es ist, “den Mobilitätswandel zu beschleunigen”. Intertraffic Veranstaltungen finden in  verschiedenen Teilen der Welt alljährlich statt. Dieses Jahr werden sie jedoch auf Grund der aktuellen Situation verschoben. Am 21. April, der ursprünglich für den Veranstalltungsbeginn von Intertraffic Amsterdam geplant war, hat die Plattform eine Reihe von Webinars eingeführt. Carlo van de Weijer hat drei Experten über die Zukunft der Mobilität im ersten Webinar befragt.

Aurelien Cottet hat darüber nachgedacht, wie die Reisenden Mobility as a Service (MaaS) erfahren würden. Cottet ist Innovation Project Leader in Transdev – einer der führenden MaaS-Anbieter. Momentan sind weniger Leute unterwegs und nutzen somit weniger Verkehrsmittel. Shared mobility ist ein riskantes Umfeld und die Angst könnte auch nach der Pandemie-Krise bleiben. Eine Umgestalltung der Busse, mehr Raum zu bieten, ist nicht nur kostspielig, sondern unmöglich ohne eine Umgestalltung der Infrastruktur. Cottet sieht ein System mit mehr Bussen und vorläufiger online Sitzplatzreservierung als mögliche MaaS Lösung, die den Wandel des öffentlichen Verkehrs zum nachfrageorientierten Ansatz unterstützt. Ticketverkauf mit dem Handy (Mobile Ticketing) ist eine weitere sichere Option. Cottet vermutet, die Mobilitätsdienste können sich von privat zu öffentlich ändern, aber beide sollten in einer Plattform integriert werden und von den Behörden gesteuert werden. Die Politiken sollten lieber belohnend als bestrafend sein, damit die Menschen sicherere Verkehrsmittel benutzen.

Paul Speir hat über die Datennutzung gesprochen, bzw. die Daten über Autos, Fußgänger, öffentlichen Verkehr, und hat die aktuelle beispiellose Bedeutung der menschlichen Verhaltensmerkmale betont. Spier ist Project Management & Services in PTV Group – der weltbekannte Softwarehersteller für Transport- und Logistiklannung. Er hat gezeigt, wie der Autoverkehr am Ostersonntag in Deutschland geändert hatte: massiver Rückgang im Vergleich mit 2019, fast keine Reise zu Grenzstädten (z.B. Görlitz), Anstieg der lokalen Reisen gegenüber Verringerung der Langstrecken im Vergleich mit der Situation zwei Wochen früher. Speirs betrachtet die aktuelle Situation als gute Zeit für die Regierungen, um gute Nachrichten zu verbreiten und positive Gewohnheiten zu halten. Fahrradfahren und zu Fuß gehen sind eine der Richtungen. Eine weitere gute Gewohnheit ist, von zu Hause zu arbeiten, wenn die Unternehmen den Mitarbeitern vertrauen und die letzteren auch produktiv von zu Hause arbeiten können.

Paul Speir zeigt den Unterschied im Autoverkehr in Deutschland am Ostersonntag 2019 vs 2020

Chris de Veer, Smart Mobility Strategic Advisor in der Provinz Nordholland, hat ebenfalls eine Betonung auf das Fahrradfahren und von zu Hause arbeiten gemacht. Laut ihm haben die Niederlanden in Fuß- und Fahrradwege seit 30 Jahren investiert, was immer eine “No-regret”-Investion zu sein scheint. Im Gegenteil, mehr Autostraßen scheinen keine gute nachhaltige Lösung zu sein, weil sich der Verkehr schließlich erhöht. De Veer empfehlt daran zu erinnern, dass von zu Hause zu arbeiten, eine neue Modalität ist und dies sollte so gesehen werden. Das kann eine nachhaltige Lösung sein, allerding ist die Bereitstellung von breitbandigem Internet wichtig. Einer der Webinars Zuhöhrer hat übereinstimmend den “Wandel von breiten Straßen zu Breitbänder” geprägt.

Mehr Infos zu Intertraffic Webinars: https://www.intertraffic.com/webinars/

Mehr Infos zur interaktiven Karte von PTV Group: https://blog.ptvgroup.com/de/stadt-und-mobilitaet/coronakrise-interaktive-karte-zeigt-verkehr-an-ostern-2020/

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