UR:BAN (2012-2015)

Die Forschungsinitiative für den urbanen Verkehr

30 Partner aus Automobil- und Zulieferindustrie, Elektronik-, Kommunikations- und Softwarefirmen, Universitäten sowie Forschungsinstitute und Städte haben sich im Verbundprojekt UR:BAN zusammengeschlossen, um Fahrerassistenz- und Verkehrs managementsysteme für die Stadt zu entwickeln. Im Zentrum der Betrachtungen steht dabei der Mensch in seinen vielfältigen Rollen im Verkehrssystem.

Die Forschungsaufgaben werden in drei Themenbereichen bearbeitet:

Sicherheit in der Stadt

Neue Technologien lassen es heutzutage zu, eine umfassende Wahrnehmung des komplexen Verkehrsgeschehens mit Rundumsicht in der Stadt zu realisieren. Darüberhinaus werden in UR:BAN auch Fußgänger und Radfahrer mit ihrem Bewegungsverhalten berücksichtigt. Der Fahrer wird in komplexen innerstädtischen Verkehrssituationen wie bspw. Engstellen, Gegenverkehr und Spurwechsel kontinuierlich unterstützt, Kollisionen werden durch automatisches Ausweichen und Bremsen vermieden.

Wirtschaftlich und energieeffizient fahren

Neue Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten wie GPS/ Galileo, UMTS/ LTE und C2X ermöglichen neue Wege für das kooperative Verkehrsmanagement in Städten. Durch den Auf- und Ausbau intelligenter Infrastruktur und die Vernetzung mit intelligenten Fahrzeugen können zukünftig neuartige Fahrerassistenzsysteme direkt Maßnahmen oder Empfehlungen der strategischen Verkehrssteuerung berücksichtigen. Auf diese Weise ist es möglich, bei der Lenkung der Verkehrs-ströme auch die unterschiedlichen Antriebssysteme moderner Fahrzeuge wie Elektro- und Hybridantriebe geeignet zu berücksichtigen. Ziele sind die Optimierung der Verkehrseffizienz, die Vermeidung von überlasteten Straßen und somit die Emissionsminderung im urbanen Raum.

Vorausschauendes und stressfreies Fahren

Die neuartigen Assistenzsysteme werden den Fahrer mit entsprechenden Informationen in komplexen Verkehrssituationen versorgen. Dies darf jedoch nicht zur Informationsüberflutung führen. Deshalb werden überforderte oder unaufmerksame Fahrer von den neuen Systemen erkannt und angemessen unterstützt. Durch geeignete Gestaltung von Bedienung und Anzeigen kann der Fahrer wesentlich früher informiert und zu einer vorausschauenden Fahrweise motiviert werden, so dass die Fahrt in der Stadt sicher, effizient und entspannt erfolgen kann.

Die Forschungsinitiative UR:BAN gehört zu den Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2013/14. Der Wettbewerb stand im Zeichen des Themas „Ideen finden Stadt“. Damit würdigen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank Ideen und Projekte, die Lösungen für die Herausforderungen der Städte und Regionen von morgen bereithalten. UR:BAN (Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement) wird dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit der bestehenden Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. Denn für alle Verkehrsträger gilt: Das intelligente Zusammenwirken von Fahrzeug und Infrastruktur wird das vorhandene Potenzial für mehr Sicherheit, Kapazität und besseren Verkehrsfluss erschließen.Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie entstand mit UR:BAN ein leistungsstarkes Zusammenspiel deutscher Forscher aus Industrie und Wissenschaft. Teil der Projektarbeit ist es, die in den Testfeldern der Städte Braunschweig, Düsseldorf und Kassel erarbeiteten verkehrlichen Lösungen schnell in anderen Städten implementieren zu können. In Kombination mit anderen, beispielsweise städteplanerischen Maßnahmen, besteht die Chance, urbane Mobilität kontinuierlich zu verbessern und nachhaltig zu sichern. Die Ergebnisse der Feldversuche werden es den Kommunen ermöglichen, effiziente Verkehrsstrategien zu entwickeln und optimal an ihre individuellen Randbedingungen anzupassen.Zwei Drittel aller Unfälle passieren innerorts. So sind im Jahr 2012 dort über 250.000 Personen verunglückt. Die Reduzierung von Verkehrsunfällen ist deshalb ein dringendes Gebot – insbesondere in Städten. Die in UR:BAN entwickelten, hochpräzisen Assistenzsysteme werden dazu beitragen, die Sicherheit im innerstädtischen Verkehr signifikant zu erhöhen. Sie stellen die notwendige Ausgangsbasis für eine erfolgreiche Produktentwicklung dar. So entstehen alltagstaugliche Assistenzsysteme, um den Verkehr in den Städten zukünftig besser bewältigen zu können und sicherer zu machen.

Innovationen für die Stadt der Zukunft

Deutschlandweit bewarben sich rund 1.000 Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder Vereine mit ihren zukunftsweisenden Projekten zum Thema „Ideen finden Stadt“. Unterstützt durch einen Fachbeirat wählte eine unabhängige 18-köpfige Jury die 100 Preisträger in den Kategorien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft. Die „Ausgezeichneten Orte 2013/14“ haben nun die Möglichkeit, Bundessieger in einer der sechs Wettbewerbskategorien zu werden. Zusätzlich kann ab Oktober ganz Deutschland in einer Online-Abstimmung den beliebtesten „Ausgezeichneten Ort“ wählen. Auf www.ausgezeichnete-orte.de sind Informationen zu allen Projekten abrufbar.

Vernetztes Verkehrssystem 

Nahtlos vernetzt – Der Lieferwagen taucht in den Ballungsraum ein. Trotz hohem Fahrzeugaufkommen und zahlreicher Kreuzungen schwimmt er auf seinem Weg in die Innenstadt im fließenden Verkehr mit, wird über Strecken mit geringerem Verkehrsaufkommen geleitet und muss nur wenige lichtsignalgesteuerte Kreuzungen passieren. Die erreicht er meist während der Grünphase.Eine Idealvorstellung – für jeden motorisierten Verkehrsteilnehmer.Für die Experten aus der Verkehrsmanagementforschung demonstriert das Szenario, wie sich mit innovativen Verkehrsmanagementsystemen der Stadtverkehr besser regulieren lässt. „Um das hohe Fahrzeugaufkommen nachhaltig zu steuern, müssen strategische Zielführung, Verkehrsleit- und Assistenzsysteme im Fahrzeug nahtlos zusammenarbeiten“, erklärt Stefan Feit, BMW AG, Leiter der Projektsäule „Vernetztes Verkehrssystem“. „So lassen sich die Kapazitäten des städtischen Straßennetzes besser ausnutzen, Ampelsteuerungen ad-hoc an die aktuelle Verkehrslage anpassen und die Fahrer vorausschauend durch den Stadtverkehr führen.“

Wirtschaftlich und energieeffizient fahren

Neue Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten wie GPS/Galileo, UMTS/LTE und C2X ermöglichen neue Wege für das kooperative Verkehrsmanagement in Städten. Durch den Auf- und Ausbau intelligenter Infrastruktur und die Vernetzung mit intelligenten Fahrzeugen können zukünftig neuartige Fahrerassistenzsysteme direkt Maßnahmen oder Empfehlungen der strategischen Verkehrssteuerung berücksichtigen. Auf diese Weise ist es möglich, bei der Lenkung der Verkehrsströme auch die unterschiedlichen Antriebssysteme moderner Fahrzeuge wie Elektro- und Hybridantriebe geeignet zu berücksichtigen. Ziele sind die Optimierung der Verkehrseffizienz, die Vermeidung von überlasteten Straßen und somit die Emissionsminderung im urbanen Raum.

Test- und Prüffelder
Kommunikation & Standards

Kooperative Infrastruktur (KI)

Das Agieren in kooperativen Systemen wirft neue Fragestellungen für die öffentliche Hand auf. Betrieb und Ausbau der Verkehrssteuerungssysteme im Feld und in der Zentrale sind davon betroffen. Das Teilprojekt „Kooperative Infrastruktur (KI)“ greift diesen Informationsbedarf der öffentlichen Hand auf. Es reflektiert die in UR:BAN VV entstehenden Applikationen sowie das heute anzutreffende Umfeld aus Standards und Regelwerken an der Situation eines urbanen Infrastrukturbetreibers.

Der aktuelle Ausbauzustand der Verkehrszentralen in Städten, existierende Standards und Schnittstellen und Vorgaben aus dem ITS Actionplan der Richtlinie 2010/40/EU dienen als Basis für die Erfassung des Umfeldes. Das Teilprojekt entwickelt Referenzarchitekturen, zeigt notwendige Teilsysteme und Schnittstellen und greift wesentliche betriebliche Aspekte bei der Einführung kooperativer Systeme auf. „Kooperative Infrastruktur“ betrachtet diese Aspekte in einer Reihe von Dokumenten, deren zentrale Beiträge schließlich in einem Leitfaden münden. Auch unterstützt das Teilprojekt die konkrete Implementierung der Applikationen der anderen UR:BAN VV Teilprojekte in den Städten.

Das Teilprojekt „Kooperative Infrastruktur“ stellt die Übertragbarkeit und Erarbeitung von Referenzsystemen auf Seiten der öffentlichen Hand sicher und gewährleistet so die Nachhaltigkeit des Forschungsprojektes und Übertragbarkeit der UR:BAN-VV Ergebnisse zur Einführung kooperativer Systeme in den Kommunen.

Ebenso ist die Wirkungsbewertung der entwickelten Systeme und Applikationen der Projektsäule „Vernetztes Verkehrssystem“ (VV) im Teilprojekt „Kooperative Infrastruktur“ angesiedelt. Es koordiniert die Harmonisierung der Ziele, die Erhebungsmethodik, Planung und Durchführung der verkehrlichen Bewertung. Hier soll vor allem quantitativ gezeigt werden, ob die Applikationen die Erwartung der Optimierung des Verkehrsgeschehens erfüllen können. Darunter ist die Effizienzsteigerung des Verkehrssystems durch die Reduktion von Stau- und Reisezeiten, die Wirkung umweltrelevanter Größen (z. B. Abgasreduktion, Kraftstoffeinsparung) sowie Verbesserungen hinsichtlich der Verkehrssicherheit zu sehen. Weiterhin zielt die Bewertung darauf ab, aus den Wirkelementen und Ergebnissen der Einzelbewertungen übertragbare Aussagen (Hochrechnung) zu generieren. Die verkehrliche Bewertung ist somit ergänzend zu den Betrachtungen detaillierter Zusammenhänge im Kontext der Teilprojekte „Regionales Netz“, „Urbane Straße“ und „Smarte Kreuzung“ zu sehen.

UR:BAN    Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement

31 Partner aus Automobil- und Zulieferindustrie, Elektronik- und Softwarefirmen, Universitäten sowie Forschungsinstitute und Städte haben sich im Verbundprojekt UR:BAN zusam-mengeschlossen. In gemeinsamer Forschungsarbeit entwickeln sie bis Ende 2015 neue Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme für die Stadt. Besondere Beachtung findet dabei der Mensch in seinen vielfältigen Rollen im Verkehrssystem – als Fahrer, Fuß-gänger, Radfahrer oder Verkehrsplaner. UR:BAN leistet nicht nur einen erheblichen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit im städtischen Verkehr – durch den Ausbau von intelligenter Infrastruktur und deren Vernetzung mit intelligenten Fahrzeugen kann zudem die Verkehrsef-fizienz bei gleichzeitiger Senkung des Emissionsausstoßes optimiert werden. Das Gesamt-budget für die Forschungskooperation beträgt 80 Millionen Euro. Rund 50 Prozent davon trägt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des 3. Verkehrs-forschungsprogramms der Bundesregierung.Imagebroschüre UR:BAN

Hier geht zu den Projektfilmen
Weitere Informationen unter www.urban-online.org


Projektlaufzeit
01.01.2012 bis 31.12.2015

Konsortium

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gefördert von:

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