ConnRAD (2023-2025)

ConnRAD – Connectivity & Resilienz für automatisierte Fahrfunktionen in Deutschland

Automatisierte Mobilität mag sich für viele Menschen noch immer nach Zukunftsmusik anhören, allerdings gibt es bereits heute eine Vielzahl automatisierter Fahrfunktionen: Es gibt beispielsweise Spurhaltesysteme und Notbremsassistenten die die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, Abstandshaltesysteme um die Effizienz zu verbessern, oder Einparkhilfen zur Erhöhung des Fahrkomforts. Allen diesen automatisierten Fahrfunktionen ist heutzutage noch gemein, dass sie sich ausschließlich auf fahrzeuginterne Sensorik verlassen, und damit ein Sichtfeld besitzen, das in etwa dem des Fahrers entspricht. Daneben gibt es allerdings auch heute schon die technische Möglichkeit, mittels V2X(Vehicle-to-anything)-Kommunikation diesen Wahrnehmungshorizont deutlich zu erweitern, in dem das Fahrzeug mit anderen Fahrzeugen oder der Infrastruktur „spricht“, und so an deren Wahrnehmung partizipiert oder gegebenenfalls sogar Warnungen vor bis dahin unsichtbaren Gefahren empfängt. Der Einsatz dieser Technologien ist aber aktuell noch durch regulatorische Vorgaben stark eingeschränkt. So werden bereits standardisiert Nachrichten zwischen Fahrzeugen bzw. der Infrastruktur ausgetauscht, allerdings dürfen diese Informationen, aufgrund der mangelnden Verlässlichkeit von drahtloser Kommunikation, nicht für sicherheitskritische Fahrfunktionen genutzt werden. Um diese Fahrfunktionen zulassungsfähig zu machen, müssen individuelle Fahrzeuge in der Lage sein, die Vertrauenswürdigkeit von Kommunikationspartnern und den von ihnen übermittelten Informationen zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu treffen.

Das Ziel des Projektes „ConnRAD“ ist es, eine verlässliche und resiliente Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern zu ermöglichen. Hierzu wird im Rahmen von drei beispielhaften Use Cases eine resiliente und universelle Kommunikationsarchitektur entwickelt. Zentrale Frage ist hier, wie sich Vertrauen zwischen Kommunikationspartnern und in die übertragenen Informationen aufbauen lässt. Naheliegende Ansätze zur Bewertung der Vertrauenswürdigkeit wären hier die Qualität der Daten oder Informationen darüber, wie sie zustande kommen, bzw. auch die Frage, wie sich die Qualität von Daten letztendlich überhaupt bewerten lässt. Darüber hinaus werden Stakeholder, vor allem im legalen bzw. regulatorischen Bereich, sowie bestehende Lücken in Standards und Gesetzen identifiziert, die eine Zulassung aktuell noch verhindern. Hier gewonnene Erkenntnisse sollen anschließend in ein Vertrauensmodell einfließen, um eine Vertrauenswürdigkeit auch quantifizieren zu können. Final sollen die Projektergebnisse zu einer Anpassung bzw. Erweiterung bestehender Standards und Kommunikationsprotokolle führen, um ein Konzept für einen Zulassungsprozess zu entwickeln.

Beitrag FGVT

Die FGVT ist im Projekt in allen Arbeitspaketen vertreten und leitet AP1: „Resiliente Kommunikationsarchitektur und -protokolle für skalierbare, resiliente Verlässlichkeit“. Des Weiteren ist sie verantwortlich für Use Case 2: „Verlässliche und vertrauenswürdige Ereignismitteilung über V2X-Direktkommunikation für Autobahnen“, den sie implementiert und in die eigenen Fahrzeuge bzw. Infrastruktur integriert.

Verbundkoordinator
Projektpartner
Projektlaufzeit

2023-01 – 2025-12

Fördervolumen

ca. 7,3 M€

Gefördert durch